Die Haaranalyse kann vom MPU Teilnehmer als Methode des Abstinenznachweises gewählt werden. Alternative Methoden sind z.B. Urinproben.
Die Haaranalyse ist bei Delikten wie z.B. dem Fahren eines Kfzs unter Alkohol– oder/und Drogeneinfluss relevant.
Insbesondere bei Delikten unter Drogeneinfluss bzw. allgemeinen Drogendelikten verlangen die Fahrbehörden einen Beleg über die Abstinenz des Antragstellers.
Das Ergebnis dieses Nachweises hat erheblichen Einfluss auf die Entscheidung, ob dem Antragsteller die Fahrerlaubnis auf längere Zeit entzogen wird. Wer auf eine Neuerteilung des Führerscheins hofft, sollte daher vollkommen abstinent sein. Lediglich bei Alkoholdelikten gibt es das Prinzip des sog. “Kontrollierten Trinkens“, das vollständige Abstinenz ersetzt.
Während bei Alkoholmissbrauch oft auf Urinkontrollen zurückgegriffen wird, um Alkoholverzicht zu belegen, nehmen Labore beim Nachweis von Drogenabstinenz Haarproben (Haartests) und untersuchen diese (Screening).
Im Zuge der Haaranalyse mittels einer Analyse des Kopfhaars kann der Konsum von Drogen und Medikamenten über mehrere Monate nachvollzogen werden. Auch Alkoholkonsum hinterlässt Spuren im Haar in Form des Abbauproduktes EtG (Ethylglucuronid).
Die Haaranalyse gilt als sehr zuverlässig und wird, im Gegensatz zu ärztlichen Bescheinigungen und Bluttests, als wichtiger Beweis für die Abstinenz des Antragstellers angesehen.
Wichtig ist, dass nicht jeder Arzt ein Abstinenzprogramm begleiten kann, siehe dazu den Ratgeber “Abstinenznachweis beim Hausarzt“.
MPU Betroffener enthüllt, wie der MPU Psychologe denkt:
Übrigens: Wie wichtig die Vorbereitung auf die MPU ist, zeigen die Studienergebnisse einer Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt):
- Lediglich 37,1% der nicht vorbereiteten MPU Teilnehmer bestehen.
- Dagegen bestehen 81% der MPU Teilnehmer, die sich im Vorfeld der MPU einer Vorbereitung unterzogen haben.
Neben allgemeinen Grundlagen für die MPU sind fallspezifische Videos für sämtliche MPU-Delikte wie Alkohol, Drogen, Punkte etc. enthalten. Und das Bonusmodul enthält noch einen Trick für den Tag der MPU selbst.
MPU Haaranalyse: Wie lange nachweisbar?
Mittels Haaranalyse ist es möglich, die Abstinenz der betroffenen Person bis zu 6 Monate bei Drogenabstinenz und bis zu 3 Monate bei Alkoholabstinenz nachzuvollziehen.
Sollte der Antragsteller auferlegt bekommen, die Alkoholabstinenz länger als drei Monate nachzuweisen, muss er sich mehreren Haaranalysen unterziehen.
Bei einer geforderten Abstinenz von 12 Monaten sind somit 4 Haaranalysen notwendig.
Wie lange sind Alkohol und Drogen bei der Haaranlayse nachweisebar?
Pro Monat spricht man von einem Haarwachstum von etwa 1 cm, was bedeutet, dass für den Nachweis von drei Monaten Abstinenz auch Haarsträhnen von drei Zentimetern Länge erforderlich sind.
Wie lange sind Alkohol und Drogen bei der Haaranlayse nachweisebar?
Pro Monat spricht man von einem Haarwachstum von etwa 1 cm, was bedeutet, dass für den Nachweis von drei Monaten Abstinenz auch Haarsträhnen von drei Zentimetern Länge erforderlich sind.
Die Drogenenthaltsamkeit sollte mindestens sechs Monate erfolgt sein, um die Fahrerlaubnis zurückzuerlangen. Hier werden in zwei Entnahmen jeweils 3cm Haar entnommen.
Bei bekannter Drogenabhängigkeit oder regelmäßigem Konsum ist eine Abstinenz von 12 Monaten oder mehr zu belegen. Hierzu sind mehrere Haartests in festen zeitlichen Abständen durchzuführen.
Haaranalyse bei gefärbten oder gebleichten Haaren möglich?
Es kann passieren, dass die MPU–Beratungsstelle die Haaranalyse ablehnt, wenn gefärbte Haare oder gebleichte Haare das Testergebnis verfälschen könnten.
Andersherum sind gefärbte Haare keine Garantie dafür, dass keine Rückstände von Drogen oder Alkohol im Haar zu finden sind.
Die Haaranalyse im Zuge der MPU unterliegt strengen Vorschriften und darf nur in einem forensischen Labor mit DIN ISO EN 17025-Zulassung durchgeführt werden.
Die Preise variieren je nach Institut und können sehr unterschiedlich ausfallen. Es sollte jedoch mit Kosten bis zu 200 Euro gerechnet werden.
Haaranalyse MPU Erfahrungen
Häufig berichten MPU Teilnehmer aus der Praxis, dass die Haaranalyse im Zuge einer MPU ein recht einfacher Prozess ist.
Da die Zeitpunkte der Entnahme im Vorhinein geplant würden, sei es deutlich unkomplizierter als bei den stets kurzfristigen Urinproben (meist bei Alkohol MPUs).
Andererseits sei es für viele eine große Herausforderung, sich lückenlos abstinent zu verhalten.
Zwar kann eine kleine Drogensünde in der Haaranalyse unbemerkt bleiben. Doch heftigere oder gar mehrfache Exzesse bleiben in den Haarpapillen, welche durch ein feines Gefäßsystem mit dem Blutkreislauf verbunden sind, ein Jahr lang sichtbar.
Auch haben wir in der Praxis mehrfach erlebt, dass Substanzen, die als ungefährlich eingestuft wurden, für MPU Teilnehmer zum Verhängnis wurden. Hier sind z.B. Bodybuilding Mittel wie Pre-Workout Booster zu nennen, speziell solche, die aus dem Ausland kommen.
In einem anderen Fall erlebten wir, dass ein aggressives Putzmittel, mit dem ein MPU Teilnehmer täglich im Beruf zu tun hatte (und dieses einatmete), zu einer positiven Haaranalyse führte.
Es ist also Vorsicht geboten- machen Sie sich ausführlich Gedanken darüber, was in Ihrem Alltag (Beruf, Freizeit) bei einer Haaranalyse Auswirkungen auf Ihr Testergebnis haben könnte.