Es ist leider eine traurige Realität, dass so manche Autofahrer in Deutschland eine MPU wegen Cannabiskonsum befürchten müssen, wenn Sie am Steuer erwischt werden.
Doch keine Panik. Die MPU wegen Cannabis ist zwar ärgerlich, aber mit dem richtigen Wissen nicht schwer zu bestehen.
Wichtig ist: Sich intensiv mit der MPU-Thematik auseinandersetzen und einige grundlegende Informationen dazu kennen. In diesem Ratgeber werden wir uns den Antworten auf die wichtigsten Fragen zur MPU wegen Cannabiskonsum widmen.
Die MPU wegen Cannabis ist nicht komplizierter als jede andere MPU (Alkohol, Punkte, Straftaten)
Wann muss man eine MPU wegen Cannabiskonsum machen?
Die Antwort auf diese Frage ist einfach und klar: Wenn die Polizei bei einer Verkehrskontrolle einen positiven Drogentest auf Cannabiskonsum festgestellt hat, und der gemessene Wert über dem Grenzwert liegt, der einen einmaligen, experimentellen Cannabiskonsum begründet, muss der Betroffene eine MPU machen.
Oftmals wird bei der Verkehrskontrolle vor Ort ein Schnelltest gemacht. Springt dieser an, so wird der Betroffene aufs Revier mitgenommen, um dort eine Blutabnahme vorzunehmen. Das ermöglicht ein genaues Bild des Konsums.
Folgende Werte werden geprüft:
- THC-Wert: MPU droht bei >1,0 ng/ml
- THC-COOH-Wert
Die Konsequenz: Die MPU wegen THC wird verordnet und ist nicht freiwillig. Der Betroffene muss auch mit einem Bußgeld rechnen.
Ob der Betroffene dabei im Auto, auf dem Fahrrad oder mit einem anderen Verkehrsmittel unterwegs war, ist unerheblich. Sogar bei Straftaten unter THC-Einfluß kann eine MPU angeordnet werden – es geht also nicht nur um Fehlverhalten im Straßenverkehr unter Cannabis-Einfluß.
MPU Betroffener enthüllt, wie der MPU Psychologe denkt:
Übrigens: Wie wichtig die Vorbereitung auf die MPU ist, zeigen die Studienergebnisse einer Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt):
- Lediglich 37,1% der nicht vorbereiteten MPU Teilnehmer bestehen.
- Dagegen bestehen 81% der MPU Teilnehmer, die sich im Vorfeld der MPU einer Vorbereitung unterzogen haben.
Neben allgemeinen Grundlagen für die MPU sind fallspezifische Videos für sämtliche MPU-Delikte wie Alkohol, Drogen, Punkte etc. enthalten. Und das Bonusmodul enthält noch einen Trick für den Tag der MPU selbst.
Wie lange dauert eine MPU wegen Cannabiskonsum?
Die Dauer einer MPU wegen Cannabiskonsum hängt von mehreren Faktoren ab:
- Für welchen Zeitraum müssen Sie Abstinenznachweise erbringen?
- Wie möchten Sie sich auf die MPU vorbereiten?
- Wie lange dauert es, bis Sie den Lebenswandel vollzogen haben, den ein MPU Gutachter bei der Prüfung sehen möchte? Das passiert nicht innerhalb von ein paar Wochen, so viel ist sicher.
- Wie lange dauert der bürokratische Prozess mit Anmeldung etc.?
In der Regel dauert eine MPU ab dem Tag der Anordnung etwa 6 bis 18 Monate. Maßgeblichen Einfluß auf die Dauer hat die Frage nach den Abstinenznachweisen.
MPU wegen THC: Ohne Abstinenznachweis möglich?
Nein, in der Regel nicht. Eine MPU ohne Abstinenznachweis ist zwar nicht gesetzlich ausgeschlossen, aber i.d.R. werden bei einem Cannabis-Delikt Abstinenznachweise verlangt.
Es ist essenziell, dass der Betroffene einen Abstinenznachweis erbringt und somit beweisen kann, dass kein Drogenkonsum mehr stattfindet. Ein Abstinenznachweis muss beispielsweise in Form eines Haaranalyse oder Urintests erbracht werden.
In seltenen Ausnahmefällen kommen Sie um Abstinenznachweise herum.
Cannbis-MPU: Alkohol erlaubt?
Nein, alkoholische Getränke sollten während der Cannabis MPU unbedingt gemieden werden. Alkohol beeinflusst den psychischen Zustand und kann somit die MPU negativ beeinflussen. Um sicherzustellen, dass man die MPU erfolgreich bestehen kann, sollte man gänzlich auf Alkohol verzichten.
Das Stichwort lautet hier: Suchtverlagerung. Gewinnt der MPU-Gutachter den Eindruck, dass Sie Ihren Konsum nur von Substanz A auf Substanz B verlagert haben, werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit durchfallen.
Welche Fragen werden gestellt bei einer MPU wegen Cannabiskonsum?
Bei einer MPU wird der Betroffene natürlich dazu befragt, wann und wie oft er Cannabiskonsum betrieben hat. Des Weiteren werden Fragen gestellt, die eine Beurteilung des Umgangs des Betroffenen mit dem Thema Kiffen ermöglichen sollen.
Weitere Fragen können beispielweise sein: „Warum haben Sie angefangen Cannabis zu konsumieren?“ oder „Wie hat Ihr Konsum Ihr Leben beeinflusst?“
Viel wichtiger als die Fragen zum vergangenen Konsum sind jedoch diejenigen nach den Veränderungen, welche durch die MPU-Verordnung ausgelöst wurden. Wie hat sich der Konsum seither entwickelt? Wie hat sich das Umfeld, Freunde, etc. verändert? Hat der Betroffene aus der MPU seine Lehren gezogen und Veränderungen umgesetzt?
Auf diese Fragen müssen Sie entschieden und überzeugend antworten, wenn Sie wollen, dass der Gutachter Ihnen eine positive Prognose ausstellt.
Auf was wird bei einer MPU wegen THC getestet und welche Werte werden überprüft?
Wie oben genannt wird im ersten Schritt ein Schnelltest gemacht. Ist dieser positiv, kommt es zu einer Blutabnahme auf dem Revier, bei dem THC- und THC-COOH-Wert überprüft werden.
Bei der MPU selbst wird ebenfalls eine Blutprobe genommen, um den aktuellen Konsum zu bewerten.
Wie viel kostet eine MPU wegen Cannabis?
Die Kosten einer MPU wegen Cannabiskonsum schwanken je nach Anbieter. Der Preis umfasst die MPU selbst, Urintests/Haarproben und etwaige Vorbereitungsmaßnahmen wie Seminare, Videokurse etc.
Grundsätzlich muss man mit Kosten zwischen 800 und 3.000€ rechnen. Der größte Kostenpunkt sind Vorbereitungsmaßnahmen.
MPU Cannabiskonsum: Fragen
Ein MPU-Psychologe ist für die Begutachtung von Personen auf mögliche Beeinträchtigungen durch Drogenkonsum zuständig.
Wenn es um Cannabis und Cannabiskonsum geht, stellt die MPU eine Reihe von Fragen, um festzustellen, ob der Drogenkonsum einer Person ein Sicherheitsrisiko beim Führen eines Fahrzeugs oder von Maschinen darstellen kann.
Zu diesen Fragen gehören
- die Häufigkeit und die Menge des Cannabiskonsums,
- etwaige negative Folgen des Konsums und
- die Wahrnehmung der eigenen Beeinträchtigung unter dem Einfluss der Droge durch die betreffende Person.
Außerdem könnte nach früheren rechtlichen oder medizinischen Problemen im Zusammenhang mit dem Cannabiskonsum gefragt werden.
Bei einer Cannabis-MPU wird der Gutachter neben allgemeinen auch die spezifischen Fragen stellen.