Der Worst Case ist eingetreten: Sie sind durch die MPU gefallen und erhalten ein negatives Gutachten. Der Schock ist anfangs meist sehr groß und die Angst, dass der Führerscheinantrag abgelehnt wird und der Führerscheinentzug bestehen bleibt, durchaus berechtigt.
Nun gilt es, Ruhe zu bewahren. Denn auch wenn die Situation unangenehm ist, gilt es jetzt, einen kühlen Kopf zu bewahren, um mögliche Folgeschäden einzugrenzen.
Bereits im Vorhinein lassen sich diese Risiken reduzieren:
- Schon während der MPU ist es wichtig, nicht die Zustimmung zu unterschreiben, dass auch die Führerscheinstelle eine Auswertung des Gutachtens erhält.
Dieses Gutachten bleibt länger als zehn Jahre in der Führerscheinakte und wir raten Ihnen, diesen Stolperstein zu umgehen. Daher sollten Sie sich sämtliche Ausfertigungen zuschicken lassen.
- Sollten Sie nur eine Ausfertigung bekommen, raten wir, bestmöglich zu verhindern, dass die zweite Ausfertigung an die Führerscheinstelle geht.
Meist ist das negative Gutachten mit panischen Gefühlen verbunden, schließlich hat die Führerscheinstelle eine Frist gesetzt und der Antrag auf die neue Erteilung des Führerscheins droht abgelehnt zu werden. Ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und Sie konnten obige Vorkehrungen nicht treffen, so ist der folgende Absatz für Sie relevant.
MPU Betroffener erzählt über seine Fehler bei der MPU Vorbereitung:
Tilman berichtet, welche MPU Vorbereitungen er in Erwägung gezogen hat, wofür er sich entschied und ob das letztlich eine gute Entscheidung war.
Übrigens: Wie wichtig die Vorbereitung auf die MPU ist, zeigen die Studienergebnisse einer Erhebung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt):
- Lediglich 37,1% der nicht vorbereiteten MPU Teilnehmer bestehen.
- Dagegen bestehen 81% der MPU Teilnehmer, die sich im Vorfeld der MPU einer Vorbereitung unterzogen haben.
Führerscheinantrag zurückziehen
Dass das MPU-Gutachten negativ ist und die Frist des Führerscheinantrages abläuft, ist kein Weltuntergang.
Sie können nämlich einen Führerscheinantrag zurückziehen, bevor dieser von der Führerscheinstelle abgelehnt wird.
Das bedeutet allerdings, dass Sie die Prozedur der Antragstellung neu durchlaufen müssen, denn sofort nach Rückzug des Führerscheinantrages können Sie einen neuen Führerschein beantragen.
Das ist wiederum mit Verwaltungskosten verbunden, verschafft Ihnen aber ein “frisches” Zeitfenster, um dieses Mal ein positives MPU-Gutachten zu erzielen.
Führerscheinantrag zurückziehen: Kosten
Lasse Sie sich dabei nicht von der Führerscheinstelle einschüchtern oder weismachen, dass Sie rechtlich zu irgendetwas verpflichtet sind. Sie können den Führerschein so oft Sie möchten neu beantragen, solange Sie dafür die anfallenden Kosten begleichen.
Der Vorgang des Zurückziehens eines Führerscheinantrags ist gebührenfrei. Erst der Neuantrag verursacht wieder Kosten.
So fallen doppelte Kosten an, wenn Sie den Eintrag zweimal einreichen müssen (Einreichen – Zurückziehen – Erneut einreichen)
Führerschein zurückziehen: Muster
Grundsätzlich ist ein formloser Brief an die Führerscheinstelle ausreichend.
Empfehlenswert ist es, sich den Empfang bestätigen zu lassen.
Wir haben folgendes Musterschreiben angefertigt, mit dem Sie das Zurückziehen des Führerscheinantrags anfordern können.
Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis zurückziehen Muster:
Führerscheinantrag zurückziehen Muster
Kopieren Sie den Inhalt des Musters und fügen das Datum des Führerscheinantrags, Ihre persönlichen Daten und das aktuelle Datum ein. Senden Sie das Schreiben nun per Post an die Führerscheinstelle oder – noch besser – geben Sie den Brief dort persönlich ab.
Führerschein zurückziehen: PDF
Sofern Sie den Antrag zum Zurückziehen des Führerscheins als PDF benötigen und ausdrucken möchten, können Sie folgendes Dokument von MPU-Wissen.de verwenden:
Führerscheinantrag zurückziehen PDF
Führerschein neu beantragen
Haben Sie den Führerscheinantrag zurückgezogen, können Sie erneut eine MPU absolvieren.
Hier ist es wichtig, dass Sie sich sehr gut darauf vorbereiten und alles dafür tun, damit das Gutachten diesmal positiv ausfällt.
Meist sind es nur kleine Fehler, die dazu führen, dass das Gutachten negativ ist.
Jede MPU ist anders, Sie sollten also auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und nicht davon ausgehen, dass Sie dieselben Fragen gestellt bekommen wie zuvor.
Auch in “Runde zwei” gilt wieder: Sollte das MPU-Gutachten negativ ausfallen, sollten Sie tunlichst darauf achten, dass der Führerscheinstelle kein Exemplar zugeschickt wird.
Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis zurückziehen
Der Prozess, einen Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis zurückzuziehen, ist bei MPUs besonders relevant. Dieser Schritt sollte wohlüberlegt sein, und es ist wichtig, die Führerscheinstelle sofort zu kontaktieren, sobald Sie sich dazu entschließen.
Manchmal, nachdem ein Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis gestellt wurde, könnten die Antragsteller sich aus verschiedenen Gründen entscheiden, ihren Antrag zurückzuziehen.
Vielleicht fühlen sie sich noch nicht bereit für die MPU, oder sie haben Bedenken hinsichtlich der Kosten oder des Ergebnisses der Untersuchung.
Wenn Sie eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) vor sich haben, hängt der optimale Zeitpunkt für die Stellung eines Antrags auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis von mehreren Faktoren ab:
- Zunächst einmal hängt es von Ihrer individuellen Vorbereitung auf die MPU ab.
Dazu kann eine Teilnahme an MPU-Vorbereitungskursen oder Einzelsitzungen mit einem Verkehrspsychologen gehören. - Generell ist es ratsam, den Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis erst zu stellen, wenn Sie sich gut auf die MPU vorbereitet fühlen. Sie sollten sich sicher sein, dass Sie die Ursachen für den Entzug Ihrer Fahrerlaubnis verstanden haben und Maßnahmen ergriffen haben, um sicherzustellen, dass sich diese Situation nicht wiederholt.
- Der Antrag sollte auch rechtzeitig vor dem geplanten MPU-Termin gestellt werden. Die Bearbeitungszeiten können je nach örtlicher Führerscheinstelle variieren, daher ist es ratsam, diesen Faktor in Ihre Planung einzubeziehen.
- Ein weiterer wichtiger Aspekt, der zu beachten ist, bezieht sich auf Fälle, in denen Alkohol- oder Drogenmissbrauch zur Fahrerlaubnisentziehung geführt hat.
In solchen Fällen ist es oft notwendig, eine bestimmte Zeit der Abstinenz nachzuweisen. Die genaue Dauer hängt von den Umständen des Einzelfalls ab und kann zwischen sechs Monaten und einem Jahr oder länger liegen.
FAQ
Wo kann ich den Führerscheinantrag zurückziehen?
Den Führerschein zurückziehen kann man prinzipiell bei der Führerscheinstelle – also am selben Ort, wo Sie den Führerschein ursprünglich auch beantragt hatten.